Trallala, der Herbst ist da
- barbara
- 4. Nov. 2021
- 2 Min. Lesezeit
Über eine zunehmend positive Stimmung und das amtliche Ende der Sommerpause.
Wenn Jens Spahn und Lothar Wieler, Chef des RKI, gemeinsam vor der Presse stehen und aus ihrer Sommerpause auftauchen, dann weiß Deutschland, jetzt wird’s ernst!
Denn mit der Anzahl der bunten Blätter stieg in den vergangenen Wochen die Inzidenz. Und irgendwie scheinen wir das Ganze mittlerweile etwas lockerer zu nehmen, denn während wir in den Anfängen noch jeden Anstieg der Zahlen quasi minutiös verfolgten und bei einer Inzidenz von 50 schon Schnappatmung bekamen, nehmen wir jetzt einen Wert von 165 (ein Wert, bei dem vor einem halben Jahr übrigens mittels Notbremse die Schulen und Kitas geschlossen wurden) scheinbar gelassen hin.
Resigniert? Mütend? Ein bisschen vielleicht von beidem, vor allem aber mittendrin.
Denn wenn man in das aktuelle Risikogemenge 3 Kinder hineinwirft, fühlt es sich in der Tat ein wenig wie Roulette an. Nichts geht mehr gilt ja ohnehin, da die Kinder schulpflichtig sind, und dann entweder rot oder schwarz, schwarz oder weiß, positiv oder negativ.
Fällt der gemeinsam gelutschte Pool-Test dann positiv aus, wie in der vergangenen Woche passiert, darf am nächsten Tag das Quarantäne-Bingo gespielt werden.
Alle Eltern stehen mit nachgelutschtem Röhrchen vor dem Schultor. Übrigens scheint Nachlutschen das neue Nachsitzen zu sein. Ich erinnere mich zwar aus eigener Erfahrung an kein Nachsitzen, weiß aber, dass es das mal gegeben hat. Heute in der Zeit juristisch stark aufgerüsteter Eltern ist es wohl nicht mehr en Vogue, weswegen sich die schulische Bevölkerung unter 12 jetzt aufs Nachlutschen verlegt. Hat nur keiner was angestellt, Pröbchen muss aber trotzdem am nächsten Tag in die Schule. Dort trifft sich dann morgens die gesammelte Elternschaft (mit uns gab es noch 2 weitere Abgabe-Stationen, also positive Pool-Tests) und wirft das Röhrchen ins Rennen. Mindestens eines davon leider positiv und die Sitznachbarn von Quarantäne bedroht. Auch wir warten hier noch aufs Ergebnis. Und akute Quarantänegefahr ist eine ernste Lage. Denn Homeoffice, Homeschooling und Home Sweet Home für satte 14 Tage… jeder fülle hier eigene Bilder und Gedanken ein. Sollten gar alle 3 Kinder in Quarantäne müssen, dann spiegelt sich meine Gemütslage wieder in der Miene von Lothar Wieler, wenn er, wie diese Woche geschehen, vor die Kamera tritt und bestätigt: Jetzt ist es ernst.
Ernst erkannt, Gefahr gebannt? Nein, denn so einfach ist es leider ohne Impfung nicht. Und bis dahin glauben wir an die Kraft der Luftfilter, hoffen, dass die Masken zuverlässig getragen werden, spielen Corona-Roulette und Quarantäne-Bingo. Gruß an alle Eltern an dieser Stelle 😉.
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