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  • barbara

Poolparty und Notfallpläne

Über kollektives Kopfschütteln und positive Entwicklung.


Die Entwicklung ist wirklich positiv. Anders kann man es angesichts des Infektionsgeschehens kaum sagen. Die vorhergesagte Omikron-Wand nimmt gerade alles mit, was sich auf dem Weg mitnehmen lässt, die Corona-Warn-App bleibt einfach mal dauerhaft auf rot und wir warten wie aufs Christkind auf positive Ergebnisse und Erlebnisse. Das Warten dauert nur etwas länger und beinhaltet natürlich andere festliche Ausgestaltung als das Weihnachtsfest. Immerhin, nach positivem Ergebnis blüht die Freude einer intensiven Familienzeit, in der man sich einmal ganz auf den inneren Kern besinnen kann (neben Homeschooling, Homeoffice und Wahnsinn natürlich). Es steht eine Zeit in Aussicht, in der familienintern ganz neue Stärken entdeckt werden können, wie Durchhaltevermögen und Austestung der maximalen Belastbarkeit. Eine bis an die Grenzen gehende bewusstseinserweiternde Erfahrung, die wir hier mal als erlebenswert einstufen. Anders kann man es sich zumindest nicht erklären, was gestern für die Grundschulen entschieden wurde. Offensichtlich saßen sehr viele Menschen in der Entscheidungsfindung zusammen, die sich überlegten, diese bewusstseinserweiternde Erfahrung der intensiven Familienzeit einer Quarantäne möglichst vielen Menschen zuteil werden zu lassen, oder einfach Menschen ohne Kinder, die die vergangenen zwei Jahre zwar als lästig, aber nicht als Grenzerfahrung empfanden. Anders kann man es sich wirklich nicht erklären, dass nun eine wirklich ausgereifte Überlegung für die Grundschulen im Land entstand. Die PCR-Tests sind knapp, die Laborkapazitäten ausgeschöpft. Das wissen wir. Klar ist, dass priorisiert werden muss. Die Pläne dafür sind allerdings kreativ. So wird in den Grundschulen nach wie vor die Lolli-Lutsch-PCR Methode angewandt. So weit so gut. Ist die Poolparty der Klasse allerdings positiv, wird es interessant. Denn wurden in der Vergangenheit zunächst Einzelröhrchen am nächsten Morgen ans Schultor gebracht, dann direkt vor Ort mitgelutscht, so gilt ab sofort bei positiven Pool-Tests: Alle nochmal ins Klassenzimmer am nächsten Tag und per Schnelltest den oder die positiven ermitteln. Eine schöne Idee, wie gesagt, um möglichst vielen Familien eine intensive Familienzeit zu ermöglichen. Ich suche dann mal denjenigen, der nach zwei Corona-Jahren noch ein Bedürfnis danach verspürt. Da aber auch ohne dieses neue Reglement schon flächendeckend die Lehrerschaft von Corona, Quarantäne & Co betroffen ist, greifen auch schon die ersten Notfallregelungen. Heißt: Kinder bleiben an bestimmten Tagen zuhause. Weil aber die grundsätzliche Aussage gilt „Die Schulen bleiben offen“ (man hatte sie ja mal getroffen und das Wort gilt es jetzt zu halten, komme was wolle), werden diese Notfallregelungen einen Tag zuvor angekündigt. Das erleichtert natürlich die Planungen für den nächsten Tag, denn wir streichen das Wort Plan einfach mal komplett aus unserem Wortschatz. So lange bis Corona vorbei ist. Also für die nächsten Jahre. Liebe Politik, es wäre aber schön, wenn ihr zumindest in der Schulpolitik das Wort Plan einmal aufnehmt.

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