top of page
  • barbara

Quarantäne - Familienzeit at its best

Über die wirklich großen Herausforderungen.

Sie ist zum allergrößten Glück bislang an uns vorbeigegangen. Die Quarantäne. 14 Tage oder mehr mit Kind zuhause eingesperrt, oder – man mag es sich gar nicht ausmalen – mit der ganzen Familie.

Wir haben sie gefürchtet wie der Teufel das Weihwasser, denn wir wohnen mit unseren drei Kindern in einer rund 140 qm² großen Wohnung, die im Alltag genügend Platz und Raum für alle Beteiligten lässt, aber im Fall einer Quarantäne logistische räumliche Meisterleistungen erfordert. Mal abgesehen von den nervlichen Anforderungen.

Die Erzählungen von erfolgten Quarantänen geisterten als Gruselmärchen durch die Runde. So war die Rede von einer Familie mit drei Kindern, die nacheinander im Zwei-Wochen-Turnus in Quarantäne mussten, sich dann infizierten und schlussendlich nach 3 Monaten wieder Außenluft erblickten. Nun kann man ja froh und glücklich sein, wenn nicht mehr passiert ist, aber mit dieser Familie würde wohl keiner tauschen wollen. Es fühlte sich in diesen Zeiten jeden Tag ein wenig wie Roulette an. Jeden Tag aufs Neue warf man die Kugel ins Rennen und entweder war man fein raus oder nicht.

So ereilte es beispielsweise meine beste Freundin, die ihr Kind an die KITA gewöhnte. Wie es der Zufall so will, fiel diese Entscheidung ohnehin nicht leicht und war begleitet von einem andauernden „Soll ichs wirklich machen oder lass ichs lieber sein…“. Die Entscheidung war aber dann zugunsten der Kinderbetreuung ausgefallen, weswegen im Herbst die Eingewöhnung folgte. Ärgerlicherweise spielte die Tochter bereits am ersten Tag mit dem viruslastigsten Kind, weswegen dann auch schnell der Anruf kam, dass die Eingewöhnung bereits vorübergehend abgeschlossen und die 14 Tage nun zuhause verbracht werden sollten. In der Zeit, in der man dann auch wenig Außenlicht wahrnimmt, lernt man sich tatsächlich dann auch noch einmal neu kennen. Die Tage waren recht lang, berichtete meine Freundin zwischendurch und war sichtlich froh, als sie wieder an der Außenwelt teilnehmen durfte.

Einen Geburtstag der anderen Art feierte eine befreundete Familie mit zwei Jungs im präpubertierenden Alter. Der Vater war corona-infiziert, das heißt augenblicklich in strengster Quarantäne. Leider ein Zimmer der Vier-Zimmer-Wohnung, klein, da im teuren und dicht besiedelten Köln, direkt belegt. Was dann auch belegt war, war das technische Zubehör – ein Laptop, ein Telefon, eine Playstation, damit der Papa die 24h pro Tag auch gut füllen konnte. Da bleibt ansonsten ja wirklich nicht viel. Toilettengang per Anruf. Alle in Sicherheit gebracht. Toilettengang erfolgreich abgeschlossen, Bad anschließend desinfiziert. Nun fiel der Geburtstag des Älteren auch in diese besondere Zeit. Der Papa, obwohl nur 5 Meter Luftlinie entfernt wurde per Videoschalte dazugeholt. Ein Geburtstag, der sicherlich im Gedächtnis bleiben wird.

Alle Beteiligten waren sichtlich froh und erleichtert, als dieser Zustand sich dem Ende zuneigte und wissen das normale Leben an der einen oder anderen Stelle bestimmt auch noch ein wenig mehr zu schätzen.

Ob es so eine Läuterung braucht? Vielleicht. Eine Art soziale Fastenzeit. Ich bin aber ohnehin davon überzeugt, dass so etwas wie das Sozialleben nach vollständiger Impfung nochmal einen völlig neuen Schwung erfährt und wir noch als Generation Party enden werden.

3 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Das böse L-Wort

Beitrag: Blog2_Post
bottom of page