top of page

Ostertestfest

Über eine positives negatives Testerlebnis.

Den Zeitpunkt der ersten Schnelltests bei ALDI & Co hatten wir gnadenlos verpasst. Nicht im Kalender markiert und somit auch keine Chance, das begehrte Stäbchen zu erwerben. Ich hörte nur von dem Preis und rechnete hoch. Ca. 5€ pro Test, wir sind eine fünfköpfige Familie – das macht dann schlappe 25€ für eine Familientestung. Ob es da wohl Familienpackungen gibt? Da wir ohnehin keinen trafen, verzichteten wir vorerst auf diese Erfahrung, obwohl sie irgendwann ganz selbstverständlich in den Supermärkten an der Kasse erhältlich waren. Auch die Supermärkte hatten sich wohl in den vergangenen Monaten auf starke Nachfrage eingestellt, denn die nicht verfügbaren Tests waren ein Zustand weniger Tage, wohingegen das Klopapier in den Anfängen…

Nun ja, Tests waren da, wir nutzten sie erstmal nicht. Bis wir dann eine Woche in der Eifel verbrachten. In Zeiten von touristischen Übernachtungsverboten fast ein wenig rebellisch, aber wir nutzten das gemeinsame Familien-Ferienhaus dort. Oder vielleicht waren wir auch schon an dem Punkt, wo wir dachten, dass wir corona-konformer als der Durchschnitt lebten, es aber gar nicht unbedingt taten? Interessanterweise las ich über diesen Effekt in den vergangenen Tagen, nachdem die große Mehrheit der Deutschen glaubte, dass sie sich selbst strenger an die Corona-Regeln hielten als der Rest der Bevölkerung. Dass die Mehrheit sich regelgetreuer verhält als der Durchschnitt, kann natürlich nicht sein. Diese Fehleinschätzung heißt in der Psychologie „above-average“-Effekt. Das Problem daran ist: Wenn man davon ausgeht, dass andere sich weniger an Regeln halten als man selbst, sinkt langfristig auch die eigene Motivation, das zu tun. Vielleicht ein wenig so geschehen bei uns, denn neben uns waren auch meine Eltern in der Woche vor Ostern in der Eifel. Zwar mittlerweile geimpft, aber trotzdem beide über 60. Das hätten wir uns vor einem Jahr nicht getraut…

Nun denn, wir waren dort und verbrachten eine wunderbar sonnige Woche. So sonnig, dass die Kinder sogar halbnackt im Bach rumsprangen. Und es kam, wie es kommen musste: Nach nassen Füßen standen Husten und Rotznasen auf dem Programm. In den vergangenen Jahren hätten wir die Achseln gezuckt. Das taten wir auch dieses Mal, doch ein Funken Restunsicherheit blieb bestehen. Während unseres Spaziergangs am Ostersonntag führte uns der Weg dann zufällig an einem hiesigen Testzentrum alias Sporthalle vorbei. Eine freundliche Dame am Empfang, keine Schlange und so ging es dann hinein für uns. Meine Kinder erst skeptisch, ich zugegebenermaßen auch ein wenig, aber nur innerlich. Äußerlich die Überzeugung selbst lotste ich die Kinder und mich durch insgesamt vier Anmeldebögen und die Teststrecke. Mama machts vor, lautete der Wunsch, also gings los. Weniger schlimm als gedacht und auch die Kinder machten gut mit. Ich fand nur, es war wirklich recht tief in der Nase. Zum ersten Mal siegte natürlich auch der Überraschungseffekt. Ich weiß ehrlicherweise nicht, ob ein zweiter Besuch ebenso unproblematisch ablaufen würde. Die Viertelstunde Wartezeit verbrachten wir dann auf dem Spielplatz und ich dachte mir nur, dass ein unerwünscht positives Testergebnis doch recht krasse Auswirkungen auf uns hätte. Wie beispielsweise eine sofortige Quarantäne und 14 Tage ohne Draußen-Zeit. Dazu kam es zum Glück nicht, denn wir alle hielten das positiv negative Testergebnis in den Händen und konnten so tagesberuhigt den Ostertag verbringen.

4 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Das böse L-Wort

Beitrag: Blog2_Post
bottom of page