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Kommt das Christkind trotz Corona?

  • barbara
  • 26. Apr. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 20. Mai 2021

Über einen virtuellen heiligen Abend und Weihnachtswünsche.

Kommen Christkind und Nikolaus trotz Corona? Fragten die Kinder, als es so langsam auf den Advent zuging. Was, wenn das Christkind ausgerechnet jetzt in Quarantäne verweile oder die Läden, wo das Christkind einkaufte, kurzfristig schließen müssten? So die Überlegungen unserer 4- bis 8-jährigen im Corona-Weihnachtsjahr. Gemeinsam stellten wir aber fest, dass das Christkind überirdische Möglichkeiten hätte, alle Wünsche zu erfüllen und beim nächtlichen Bescheren unter dem Weihnachtsbaum nun wirklich jeder Mindestabstand gewahrt bleiben konnte. Nicht zuletzt, weil das Christkind selbst nach 9 Monaten Corona mit Sicherheit auch die AHA-Regeln befolgte. Auch an den Wunschzetteln gingen jahresaktuelle Geschehnisse nicht vorbei. Der letzte Wunsch auf dem Wunschzettel meiner Tochter: dass Corona vorbei ist. Gut, dass konnte selbst das ausgeschlafenste Christkind nicht bewerkstelligen. Immerhin aber wurde die Impfung fast pünktlich als Weihnachtsgeschenk fertig entwickelt. Der Rest der Wünsche meiner Tochter war aber durchaus irdisch und ließ sich trotz Lockdown gut verwirklichen. Wie auch die anderen Kinderwünsche, Star Wars Millenium Falcon und Playmobil Piratenschiff, schon vor dem Lockdown im Kleiderschrank versteckt waren. Die gute Mutter sorgt vor. Denn spätestens nach der nächtlichen Zahnfee-Fahrt war klar, dass manche Ereignisse recht unvorhergesehen kommen können. Wenig unvorhergesehen, da eine feste Größe am 24.12. war der Heilige Abend. Und lange vorher stellte sich schon die Frage: wie verbringen wir ihn dieses Jahr? Normalerweise haben wir volles Haus mit meiner Ursprungsfamilie und dann volles Haus mit ehelicher Ursprungsfamilie. Haus ja, voll nein, lautete in diesem Jahr hingegen die Devise. Und so verzichteten wir letztendlich auf beide große Runden. Erst aber, nachdem wir insbesondere in meiner Ursprungsfamilie alle Möglichkeiten ausgelotet hatten. Von einfach Treffen entwickelte sich das Konstrukt zu: Wir testen uns alle (wir haben viele Pfleger und Ärzte in der Familie, die schnell an Schnelltests kommen) und landete schließlich bei: wir bleiben ungetestet und testen die Videokonferenz. Zuerst stellte sich aber die Frage: wie machen wir diesen Abend zum Heiligen Abend? Und besuchte an diesem Tag die Schwiegermutter und Oma, mit der wir traditionell den 24.12. feierten. Nicht alles änderte sich also und auch das war gut. Normalerweise gingen wir alle zusammen in die Kinderchristmette und nutzten die kurze Zeit, um im Aufbrechen die Geschenke unter den Baum zu legen. Die Kinderchristmette fand dieses Jahr digital statt, Aufbrechen hier nicht nötig. Also nötigte ich die Kinder vorher zu einer Runde durch den Stadtteil, währenddessen mein Mann Oma holte und Geschenke verteilte. Still war es nicht, Heilig erst recht nicht, Nacht auch nicht. Aber der besinnliche Teil sollte ja noch folgen. Also klappten wir zuhause angekommen das Tablet auf, um den Heiligabend digital mit kirchlicher Begleitung zu erleben. Stimmungsvoll stellten wir Plätzchen und Tee dazu, so der Plan. Plätzchen waren nach spätestens 5 Minuten leer, Tee fiel um, zum Glück nicht aufs Tablet, sonst wäre es doch eine stille Nacht geworden - und der Tenor unserer 3 christlichen Kinder lautete: wann ist das denn endlich vorbei und wann dürfen wir die Geschenke auspacken? Kurzum, die Atmosphäre war begrenzt vorhanden. Als meine Schwiegermutter dann ganz enthusiastisch nach weiteren Krippenspielen forschte, einen hatte die Stimmung offensichtlich erfasst, bremsten wir dann doch und verlagerten uns ins Wohnzimmer. Geschenke da, Freude groß. Unterm Strich also gelungen.

Am anderen Tag wurde es etwas anders als gewohnt, oder deutlich anders, trafen wir uns doch mittags schon in der 17-Köpfigen Großfamilie (darunter 7 Kinder) und ließen den Abend in gemütlicher Erwachsenenrunde ausklingen. Hierbei wurde gewichtelt inklusive selbst gedichtetem Gedicht für den Wicht.

Das alles also dieses Jahr nicht live, sondern digital. Beziehungsweise tagsüber einfach nicht. So füllten wir den Tag wie jeden anderen mit Spaziergang, Toben und Co. Es fühlte sich nur nicht nach Weihnachten an… Umso stimmungsvoller war die abendliche Runde im Videochat. Mittlerweile hatte sich jeder in dem vergangenen Dreiviertel-Corona-Jahr weitestgehend mit der Technik angefreundet, so dass der Sprung in die Videokonferenz nahezu glückte. Eltern ohne Ton, Bruder ohne Bild der Anfangszustand wandelte sich schnell in alle mit Bild und Ton. Auch die Wehklage-Runde, warum wir dieses Jahr auf dieses Medium ausweichen war recht kurz, weswegen wir dann in den gemütlichen Teil starten konnten. Gut geglückt, wenn auch für uns absolutes Novum und mediumsbedingt, dass einer redet und die anderen zuhören. Wirklich erstaunlich, was auch in der Erwachsenenbildung noch funktioniert. So schlossen wir den Weihnachtsabend versöhnlich und gemeinschaftlich und freuen uns darauf, die Festivitäten im nächsten Jahr doppelt und dreifach nachzuholen.

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