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Einkaufchips und Umarmungen

Über das, woran wir uns neu gewöhnen müssen.

Auch wenn meine Schwester und ich gerade ganz verwegen unseren 40. und eine kleine Party (!!!) planen, es fühlt sich noch nicht wirklich nach normalem Leben an. Auch wenn die zahlreichen Öffnungsschritte und offenen Außengastronomien bei Sommer und Sonne einen verleiten könnten, Corona mal für ein Momentchen zu verdrängen. Doch ich glaube, so leicht ist das gar nicht. Denn vieles hat sich buchstäblich so in unseren Kopf gefräst, dass es wohl lange braucht, bis wir ein Leben wie vorher führen. Und das zieht sich durch alle Bereiche. Klar müssen wir als erstes wieder erlernen gute Freunde herzlich zu drücken (wenn wir es denn wollen, es gibt ja auch etwas weniger körperlich veranlagte Menschen). Das ist aber von allem, was ich um mich herum höre, der sehnlichste Wunsch. Wobei, das stimmt so nicht, bei den mich umgebenden Müttern ist der Wunsch nach Außengastronomie und Aperol Spritz doch deutlich ausgeprägter.

Dann fiel mir letztlich beim Einkaufen auf, dass wir uns nach der Pandemie wieder daran gewöhnen müssen, einen Chip oder Euro in den Einkaufswagen zu werfen. Und werden wir jemals irgendwo eintreten ohne den Drang zu haben uns die Hände zu desinfizieren?

Ich kann mir nicht vorstellen, in einem gut gefüllten Raum, wie Bahn oder Bus, ohne Maske zu sitzen. Gibt es also noch mehr, an das wir uns nach der Pandemie gewöhnen müssen?

Ich bin mal gespannt. Zumindest haben wir uns in NRW letzte Woche daran gewöhnt, dass unsere Kinder wieder jeden Tag in die Schule gehen. Ein echtes Highlight, bedeutet es doch (erstmal) den Abschied vom Homeschooling. Und hier kenne ich ernsthaft niemanden, der dem nachtrauert. Sicher, alle haben irgendwo ihr Bestes gegeben, damit der Laden läuft und das Kind oder die Kinder möglichst viel mitnehmen, versucht, immer geduldig, verständig und auch verständlich zu sein, aber ein Quell der Freude war es einfach nicht. Der einzige Vorteil war, dass der Wecker nicht um 6h klingelte und der Start in den Tag etwas softer verlief. Ansonsten gewöhnen sich die Eltern NRWs glaube ich gerade sehr gerne an echte und tägliche Schule in der Schule.

Wird uns etwas fehlen in Nach-Pandemie-Zeiten?

Vielleicht die Entschleunigung, geisterte mir am Montag durch den Kopf, als die Kinder wieder regulär Schule hatten (Hausaufgaben gab es noch nicht , sie müssen ja erstmal aufgefangen werden) und ich nachmittags erst den einen zum Hockey, dann die andere zum Klavier und später alle nach Hause und mich zum Sport brachte. Es war rückblickend ein Riesengewinn, konnte man einfach so in den (Nachmit)Tag hineinleben und spontan überlegen, wozu man gerade lustig war. Sicher, das bedeutet auch die Verantwortlichkeit fürs Entertainment, aber ruhiges Handy ohne WhatsApp-Austausch über Termine, Verabredungen & Co und freie Nachmittagszeit, euch werde ich vermissen...

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