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  • barbara

Distanzlernen mit Konzept

Aktualisiert: 20. Mai 2021

Über viel Engagement aller Beteiligten

Das Lernen auf Distanz wurde nach den ersten Lockdown-Erfahrungen mit einem Konzept geadelt. Die Kernbotschaft, beziehungsweise der Wunsch vieler Eltern lautete wohl: Kommunikation und Feedback. War es doch im ersten Lockdown weitestgehend so, dass Wochenpläne und Arbeitsblätter Anfang der Woche verteilt wurden und die Arbeit, zumindest lehrerseitig, damit getan war. Einmal rief man im Mai zur kurzen Videokonferenz, vielleicht um alle verlorenen Schäfchen einmal durchzuzählen. Das sollte nun anders, schöner, besser und bunter werden. Wir waren gespannt und erwarteten erstmal nichts. Was dann kam, war eine schöne und angenehme Überraschung, vor allem für die Kinder. Ein mal mehr, mal weniger motivierter Morgengruß erwartete die Kinder jetzt allmorgendlich und stellte den Tag vor. Daneben gab es Erklärfilme, animierte Bilder, interaktive spielerische Elemente und direkt zwei Videokonferenzen in jeder Woche. Toll vor allem deshalb, weil die Kinder eine große Abwechslung erlebten, vor allem in der Ansprache. Da sagte dann nicht jeden Tag die Mama (oder der Papa), bitte dies, das und jenes auch, sondern der Arbeitsauftrag kam praktisch von höherer Instanz. Dadurch durften wir Eltern auch wieder mehr ein Stück Eltern sein und überließen unseren Lehrerinnen nur allzu gern das Feld in der indirekten Wissensvermittlung. Lehrer sein ist ja auch in der Grundschule nicht gerade einfach, stellte ich in der Zeit übrigens fest, als ich die Addition über den Zehnerraum hinaus, meinem Zweitklässler erklären wollte. Ganz einfaches Ding, dachte ich – und erklärte. Nicht verstanden, stellte mein Sohn fest. Ich überlegte und erklärte nochmal anders. Leider mit demselbem Ergebnis. Ich lief zu Hochtouren auf und nahm Abakus und Rechenplättchen zur Hilfe, um das Ganze zu veranschaulichen. Nichts half. Das führte dann dazu, dass ich abends nach Erklärfilmen forschte, wie ich meinem Kind den Sachverhalt erklären kann. Was ich fand war zumindest eine Vielzahl an verschiedenen, sehr kindgerecht gestalteten Erklärfilmen, die ich meinem Sohn am nächsten Tag vorspielte.

Über die Erstellung von Erklärfilmen hatten auch unsere Lehrerinnen offensichtlich sehr viele Tutorials gesehen, denn das Ganze wirkte wirklich nahezu professionell. Insbesondere die kreativen Lösungen waren gelegentlich großartig. Ich erinnere mich hier an eine digitale Sportstunde, bei der zu jeder Würfelzahl eine bestimmte Figur geturnt werden sollte und die Lehrerin das natürlich vorher einmal vormachte. Aufmerksam wurde ich, als lautes Poltern aus dem Kinderzimmer ertönte. Ich entdeckte meine Tochter mit sichtlicher Freude den Purzelbaum ob ihrer gewürfelten sechs ausführen. Auch die anderen Sportangebote waren willkommene Abwechslung in pandemischen Zeiten. Die Tanzpause einer Tanzlehrerin sorgte dafür, dass gleich drei gut gelaunte Kinder angeleitet durchs Wohnzimmer tobten und sich die verdiente Pause vom Lernen mit Bewegung füllten. Was neben diesen Zusatzangeboten bleibt ist die Erinnerung an den großen Spaß, den die Lehrer durch die eigene Begeisterung den Kindern vermitteln konnten. Ob morgendlicher singender Begrüßungsgruß über den Bildschirm, kindgerecht eigens gestaltete Erklärungen, vorgetragene Geschichten, um Kindern (und Eltern) eine Pause zu gönnen und Medaillen, die es nach getaner Arbeit auszumalen galt. Die Motivation war dort und allerorts zu finden in den Padlets der Schulkinder. Und sie sorgte dafür, dass die Aufgaben weitestgehend strukturiert und ohne Murren und Knurren erledigt wurden und vielleicht am wichtigsten: Die überall vorhandene Motivation sorgte dafür, dass der Spaß an der Schule geblieben ist, auch wenn die Schule nach Hause verlagert wurde.



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